FREESTYLE REINING-wie sind die Regeln ?
Eine gute Freestyle-Vorführung ist für den Richter sowie für den Zuseher gleichermaßen attraktiv zum ansehen.Der freigewählte Ablauf der Manöver, eine hinreißende Musik und eine dazupassende Kostümierung machen aus diesem Wettbewerb etwas ganz besonderes.
Max. Zeit:
Das Limit liegt bei 4 Minuten, einschließlich aller Einleitungen. Die Zeit wird entweder mit dem Beginn der Musik oder der Einleitung genommen (was immer eben zuerst kommt) und endet mit der Musik.
Kostümierung:
Diese ist nicht Pflicht (aber es sieht halt doch gut aus, wenn die Kostümierung zur Musik passt und der Reiter sich doch auch diese Mühe gemacht hat...) Der Schwerpunkt für die Bewertung liegt in der Zusammenstellung Der Reining Manöver zur Musik.
Hilfsmittel:
Sonstige Mittel sind zulässig: z.B. das pferd mit Decken verhüllen oder spezielle "Gewänder" für das Pferd nähen, Schmuck wie Bänder, Lametta für Schweif und Mähne - es soll nur nie die Sicht des Richters auf das Pferd an sich beeinträchtigt werden. Auch ein 2.Pferd für den Anfang oder Schluss oder als Ausdrucksmöglichkeit für eine kleine Geschichte ( wie eine dargestellte Liebesromanze) ist durchaus gerne gesehen. Doch man soll darauf achten, dass der eigentliche Teilnehmer doch der Hauptakteur ist. Auch andere Leute, die man in eine Handlung einbezieht, erzielen einen tollen Effekt und ist vor allem für das Publikum sehr interessant. Es gibt schon nette Videos (youtube.com) mit absolut tollen Ritten, da kann man sich schon ein paar Ideen abschauen.
Das Pflichtmanöver
Es gibt vorgeschriebene Pflichtmanöver, die ein Reiter zeigen muß. Um zu beurteilen, ob alle diese Manöver auch gezeigt worden sind, benötigt man unbedingt einen Schreiber. In diesem Wettbewerb geht alles sehr schnell, daher ist die Konzentration für die Richter auch sehr hoch.
7 Pflichtmanöver ( die ersten 7 Boxen) eine Box für Übergänge,Zirkel( die nicht in Zusammenhang mit anderen Manövern stehen) und nicht erforderliche Manöver:
4 Spins nach rechts(aufeinander folgend), 4 Spins nach links, 1 Fliegender Wechsel von rechts auf links, Fliegender Wechsel von links nach rechts, 3 Stops. Das ergibt für den Scor Sheet folgendes: in den ersten 7 Manöver(Score)Boxen müssen Positionen von -11/2 bis + 11/2 eingetragen sein. Die 8 Box ist die sogenannte Transitionsbox. In dieser werden alle anderen Manöver eingetragen: z.B. sehr beliebt sind am Anfang Trabversalen. Trab ist erlaubt, aber er muss offentsichtlich als gewollt erkennbar für den Richter sein. Aber auch Zirkel ( vor allem mit Übergang von schnellen zu langsamen werden in dieser Box eingetragen. Es ist allerdings auch möglich, einen Zirkel der mit einem Galoppwechsel verbunden wird, im Zusammenhang mit dem Wechsel zu berücksichtigen und daher dort zu bewerten. Dasselbe gilt auch für Rollbacks und Rückwärtsrichen: im Zusammenhang mit einem Stop werden sie bei diesem mitgewertet. Kommt es irgentwo anders vor, so findet man diese nicht verlangten Manöver in der Transitionsbox wieder. Besonders den Zirkeln kommt eine besondere Bedeutung zu: hier kann man natürlich in der 8.Box leicht zu einer Plusbewertung kommen, vorausgesetzt, man hält sich an eine gewisse Symetrie der Zirkel, zeigt einen Tempounterschied zwischen großen schnellen und kleinen langsanen Zirkeln, und beachtet auch das Center der Arena als Mittelpunkt. Es ist egal, ob man 2 odr 4 Zirkel zeigt. Die Zirkel sind sogar erwünscht, um ein willig gehendes Pferd zu präsentieren.
Die Fliegenden Wechsel können in Verbindung mit Zirkeln gezeigt werden, aber auch auf einer Diagonalen oder jeder anderen Linie. Auch hier geht es darum, eine gewisse Symetrie und erkennbare Cheoreograhie zum Ausdruck zu bringen. Der Schwierigkeitsgrad wird auch durch das Tempo und die Durchlässigkeit des Pferdes beurteilt. Besonders nett ist es anzusehen, wenn Reiter ihre Pferde mehrmals- beabsichtigt- hintereinander wechseln lassen. Der Richter kann jeden Fliegenden Galoppwechsel einzeln bewerten oder als Gruppe, wobei da dann der Score für jede Richtung in der Gesamtheit der Qualität und Schwierigkeitsgrad gewertet wird.
0 Scores und Penalties:
Sturz von Reiter und oder Pferd, Verweigerung ein Komando auszuführen, ein Pferd außer Kontrolle, das Überschreiten des Zeitlimits. Dagegen ist ein Handwechsel, der Gebrauch beider Hände oder eine Verkürzung der Zügel durch das Romal kein Grund für einen 0 Score.
In dem Fall, dass nicht alle Pflichtmanöver innerhalb der 4 Minuten gezeigt worden sind, bleibt die betreffende Box leer und der Reiter erhält einen 0 Score. Es steht jedem Reiter frei, Manöver zu wiederholen. Diese werden dann wieder in der betreffenden Box festgehalten. Wenn der Reiter z.B. 2x4 Spin nach rechts zeigt, so findet er in der betreffenden Box beide Scores. Macht er z.B. beim 2.Mal nur 2 Spins, so findet man dieses Manöver als freiwilliges Manöver in der 8. Box- der Transitionsbox. Wenn jemand nun beim 1.Mal z.B. nicht nur 4 Spin, sondern gleich 7 Spins macht, so werden die 7 Spins gemeinsam bewertet. Allerdings für jede Seite müssen zumindest einmal je 4 auf einander folgende Spins gezeigt werden.
Penalty 5 - wofür:
Es werden alle gegeben, ausgenommen den Sattel festhalten, solange das Ab-oder Aufsteigen oder anderen notwendigen Teilen während der Vorführung in Zusammenhang steht. Das bedeutet daher, dass man schon Penalty 5 bekommt, wenn man sich während eines Stops oder Rollbacks am Sattel festhalten muß (aus Sicherheitsgründen)
Bewertet wird aber nur das, was man im Sattel sitzend an Manövern zeigt. Sonstige Sachen ( z.B. eine kleine Rock n Roll-Einlage vorher wird nur im artistic impression score berücksichtigt.)
Eine Ausnahme gibt es noch: ein offentsichtliches trainiertes Manöver, wie durch Hilfen hervorgerufenes Steigen, führt nicht zu einem Penalty 5.
Es gibt also welche für:
Sponieren vor dem Gurt, Gebrauch der Hand für Lob oder zum Angst einflößen, offentsichtlichen Ungehorsam.
Penalty 2:
Penalties für Freeze Up (Einfrieren,d.h. komplette Unterbrechung der >Seitwärtsbewegung der Schultern in Spin) und Break of Gait werden gegeben.
Es gibt nicht:
Es gibt keine Marker Penalties oder keine Penalties bis zu einem bestimmten Punkt anzugaloppieren oder aus dem Schritt oder Halt anzugaloppieren.
Sonstige Penalties:
Penalties für Overspin bzw. Underspin werden hier nicht gegeben.
Auf den Zirkeln werden auch alle Penalties gegeben, die sonst auch verteilt werden. Also, z.B. für jeden Kreutzgalopp oder auch falschen Galopp. Es gibt aber eine große Ausnahme: wenn ein Reiter das Pferd absichtlich im Außengalopp gehen lässt, gibt es dafür keine Penalties. Somit ist die Erfahrung und das Gefühl des Richters gefordert: war es ein gewollter Außengalopp oder ist nur das Pferd nach einem Fliegenden Galoppwechsel nicht umgespungen - im Zweifel wird immer für den Reiter entschieden. Doch meistens merkt man sehr schnell, was der Reiter vom Pferd gewollt hat.
Daraus ergibt sich dasselbe für Fliegende Galoppwechsel: verspätete Galoppwechsel, weil das Pferd nicht umgesprungen ist, werden gegeben. Ebenso werden Break of Gaits dem Richter kein Problem machen. DAs Center wird auch von Reitern als Orientierungspunkt für die Wechsel auf dem Zirkel gebraucht. Doch dem Reiter bleibt grundsätzlich überlassen, wo er die Fliegenden Galoppwechsel zeigen möchte. Doch wo immer Kreutzgalopp auftaucht, wir er als solcher gewertet.
Wenn dem Stop ein Rollback folgt, nimmt man an, dass das Pferd im Galopp herauskommen wird. Trabtritte werden mit Penalties bestraft (1/2 Penalty bis 4 Tritten mit den Hinterbeinen, 2 Penalties für mehr als 4 Tritte.) Auch hier muß der Richter beurteilen, ob der Reiter vielleicht absichtlich herausgetrabt ist, allerdings ist das dem Reiter nicht zu raten) oder ob später ein Trabübergang vorgenommen worden ist oder einfach ein Break of Gait passiert ist. Rollbacks werden meist im Zusammenhang mit einem Stop bewertet. Bei einem Freeze Up im Rollback wird ganz normal ein Penalty 2 gegeben.
Der Mindestabstand von der Wand beim Stop wird nicht gefordert, Fencing ( das Pferd von der gegenüberliegenden Wand Stoppen lassen oder sehr knappes Hinreiten auf die Wand soll sich allerdings negativ auf den Score auswirken.
Die Ausrüstung:
An der Freestyle Reining ist man ein bisschen großzügiger (NRHA-Regeln). Doch der Tierschutz steht auch hier an erster Stelle. Der größte Unterschied ist, dass im Bit sowohl ein-wie auch zweihändig geritten werden darf. Auch ein Wechsel dazwischen ist möglich. Man kann aber auch ohne Zaumzeug reiten oder nur mit einem Neck Rope. Das sieht natürlich besonders spektakulär aus, aber nur dann, wenn das Pferd auch willig alle Manöver ausführt.